"Es wäre gut, wenn sich das jemand mal am Stück anschauen würde."
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Katharina Grählert zu GET KILLED OR DIE TRYING
"Und dann kentert das Schiff!"
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Niels Willberg in den Proben zu MAEHLSTROM ANTARCTICA I
"So hab ich mir das nicht vorgestellt."
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Jenny in WIR SIND NICHT NETT
"Ey Mann, ich habe auch Rechte!"
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David Heim in WARUM, WENN WAS IST...
"Das geht Sie überhaupt nichts an!"
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Katharina Tönsmann in TAKE ME BACK TO RHINO TOWN
"Eine Bühne unter Palmen."
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Niels Willberg in GRIND SIDE OF THE MOON I
"Sonnenschein von innen rein!"
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Hannah Rumstedt in GRIND SIDE OF THE MOON I
"Weder Sinn noch Verstand, da ist bloßer Wille."
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ZITTY
"Ich hasse die Menschen, aber das Publikum, das liebe ich."
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Vincent Kadus in GOTHLAND
"Es war 'ne harte Arbeitsnacht."
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Julius Böhm in M.A.R.K.
"Funkstrecke ende!"
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Niels Willberg in FUCK UND WIR
November 19, 2021
Haus der Statistik
Saal

WARUM, WENN WAS IST, ES SO IST WIE ES IST

Eine Hanswurstiade mit Texten von Christoph Reinhardt und Zitaten von Peter Weiss, Heiner Müller, Zora Neale Hurston, Gilles Chatelet und David Graeber.

Was ist er, der neue Mann?
Der nach der totgeglaubten Revolution in Erscheinung tritt?
Ist er ein Wurm, ein Zwerg, ein Faschist, Student, Demokrat, Fischer, Hausmann, ein Stein?
Wie sieht sein Sexleben aus, wenn er eins hat?
Was denkt er, wenn er denkt?

Das NIE-Theater schickt eine kleine Population dieses Wesens "Der neue Mann" los, in die Stadt Berlin. Er heißt Lancelot Mockingpott und richtet sich sein Leben gut ein. Doch dann wird er am helllichten Tag von der Gendarmerie niedergeknüppelt und ins Gefängnis geworfen.

Er fragt sich: Warum gerade ich?

Die Menschenrechte werden uns nicht dazu bringen, ein Loblied auf den Kapitalismus anzustimmen. Die Menschenrechte sagen nichts über die immanenten Existenzweisen des mit Rechten ausgestatteten Menschen. Und die Scham, ein Mensch zu sein, überkommt uns nicht nur in Extremsituationen sondern auch unter minder bedeutsamen Umständen, angesichts der Niedertracht und Vulgarität der Existenz, die die Demokratien heimsucht, angesichts der Ausbreitung dieser Existenzweisen und dieses marktgerechten Denkens, angesichts der Werte, Ideale und Ansichten unserer Epoche. Die Schmach der uns gebotenen Lebensmöglichkeiten kommt von innen zum Vorschein. Wir fühlen uns nicht außerhalb unserer Epoche, im Gegenteil: wir schließen unaufhörlich schändliche Kompromisse mit ihr. Wir sind nicht für die Opfer verantwortlich, vielmehr vor den Opfern. Und es gibt kein anderes Mittel, der Schmach zu entkommen, als zum Tier zu werden (grunzen, wühlen, grinsen, sich auf dem Boden wälzen): Das Denken selbst ist manchmal einem verendenden Tier näher als einem lebenden Menschen, und sei er Demokrat. - Gilles Deleuze/Félix Guattari, Was ist Philosophie?

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WARUM, WENN WAS IST, ES SO IST WIE ES IST

A Hanswurstiade with texts by Christoph Reinhardt and quotations from Peter Weiss, Heiner Müller, Zora Neale Hurston, Gilles Chatelet and David Graeber.

What is he, the new man?
The one who appears after the revolution that was thought to be dead?
Is he a worm, a dwarf, a fascist, a student, a democrat, a fisherman, a househusband, a stone?
What does his sex life look like, if he has one?
What does he think when he thinks?

The NIE Theatre sends a small population of this being, "The New Man", to the city of Berlin. His name is Lancelot Mockingpott and he makes a good life for himself. But then, in broad daylight, he is bludgeoned by the police and thrown into prison.

He is asking himself: Why me?

Human rights will not lead us to sing the praises of capitalism. Human rights say nothing about the intrinsic modes of existence of human beings endowed with rights. And the shame of being human comes to us not only in extreme situations but also in less significant circumstances, in the face of the baseness and vulgarity of existence that afflicts democracies, in the face of the spread of these modes of existence and this market-oriented thinking, in the face of the values, ideals and views of our epoch. The dishonour of the life opportunities offered to us emerges from within. We do not feel outside our era, on the contrary: we are constantly making shameful compromises with it. We are not responsible for the victims, but rather before the victims. And there is no other way to escape the shame than to become an animal (grunting, burrowing, grinning, rolling on the floor): Thought itself is sometimes closer to a perishing animal than to a living human being, be he a democrat. - Gilles Deleuze/Félix Guattari, What is Philosophy?

Es spielen:
Paul Boche, Andrew Clarke, Jonathan Frisch, Emmanuel Girondin, David Heim, Niels Willberg

Regie & Video: Jakob Gerber

Textbearbeitung & Licht: Christoph Reinhardt

Bühne & Kostüm: NIE Theater

Live-Kamera: Philip Hofen

Musik: Andrew Clarke

Tonangel: Julius Böhm

Produktion: NIE Theater, Christoph Reinhardt & Jakob Gerber

Fotografie & Dokumentation: Natalia Pais-Fornari

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